Sich an kleinen Dingen erfreuen, ist eine Kunst. Ich versuche zwar immer wieder, dankbar und aufmerksam zu sein, aber gerade die kleinen Dinge, die das Leben dann besonders machen, übersieht man im Alltag dann doch.
Mit Homeoffice und Kurzarbeit wurden viele von uns aber in einen neuen Alltag hineinkatapultiert. Meist ohne große Vorbereitung und ohne Leitlinien, wie das jetzt alles funktionieren soll. Für mich hat diese Umstellung vor allem eines mit sich gebracht: mehr Zeit.
Wo vorher Stress und Hektik war, ist jetzt Stille und ein etwas langsamerer Alltag eingekehrt. Mir ist bewusst, dass das nicht bei jedem so ist und ich bewundere die Menschen, die den Spagat zwischen Homeoffice, Kinderbetreuung und Haushalt schaffen.
Aber so unterschiedlich die Lebenssituationen sind, so sind auch die Erfahrungen dieser Corona-Zeit für alle unterschiedlich. Mein Alltag wurde dadurch entschleunigt und ich versuche, das auch bewusst und dankbar anzunehmen.
Ganz aufmerksam sitze ich nun hier auf meiner Terrasse, herausgenommen aus der Routine, die bis Mitte März so selbstverständlich war und bin nun ganz HIER.
Ich erfreue mich an Nachbars Katze, die vorbeischaut, am warmen Sonnenschein, der fast schon an Sommer denken lässt, an die zwei Schmetterlinge, die der Katze entwischt sind und dass die Pfingsrosen und Lilien schön langsam wachsen und es macht sich ein friedliches, dankbares Gefühl in mir breit. Schön ist’s.