Der September war grau, kalt und nass, von einem goldenen Herbst war weit und breit nichts zu sehen. Nachdem ich ja in den letzten Augusttagen bereits einen Krokus gesichtet habe, was in unserer Gegend ein verlässliches Zeichen für den Jahreszeitenwechsel ist, war ich ja schon vorgewarnt. Mit der Kälte habe ich aber nicht gerechnet und musste ziemlich schnell mit meinen Anti-Frier-Strategien auffahren: Mütze, dicker Schal und mindestens drei Lagen Kleidung. Dafür durfte ich am Abend auf der Couch wieder ganz ohne schlechtes Gewissen meine heiße Schokolade trinken. Jede Situation hat auch ihre guten Seiten und einen Grund für Schokolade findet sich ja doch immer, nicht wahr? 😉
Ich hatte das Glück, trotz der vielen Regentage zwei Wanderungen bei schönstem Wetter machen zu können. Zwar blieben die kurzen Hosen jetzt im Kleiderkasten und stattdessen nahm ich eine dickere Jacke und einen Pullover mit, aber die Sonnenstrahlen im Gesicht haben sich in der Höhe gleich doppelt so gut angefühlt.
Der erste Ausflug hat mich ins Stubaital, in das Wander- und Schigebiet Schlick 2000, geführt. Zuerst sind wir zur Aussichtsplattform „StubaiBlick“ spaziert und haben die Aussicht auf die umliegenden Gebirge genossen. Wenn die Kalkkögel so nahe vor einem in den Himmel ragen, ist das schon beeindruckend und die Sicht ins Inntal ist spektakulär. Der Weg zur Plattform ist mit interessanten Sitzgelegenheiten ausgestattet, die von Stubaier Künstler:innen gestaltet wurden. Sie verwendeten Materialien wie Holz, Stein oder Eisen und sogar eine ausrangierte Sesselliftbank findet hier noch Verwendung. In der Mitte der Plattform wacht der Berggeist über die Besucher:innen. Danach sind wir noch den Panoramaweg rund um das Kreuzjoch gegangen. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf den Stubaier Gletscher.
Die zweite schöne Wanderung habe ich ganz in der Nähe meines Heimatortes gemacht. In dieser Woche regnete es auch viel und ich war schon kurz davor, den Termin zu verschieben, aber wir wurden mit perfektem Wanderwetter belohnt. Wir sind von Hoch Imst zur Untermarkter Alm gegangen und haben dort ein tolles Frühstück genossen. Wir konnten draußen in der Sonne sitzen und uns vom Buffet holen, wonach das Frühstücks-Herz begehrte. Die Auswahl kann sich mit jedem 4*-Hotel messen und es gibt auch eine eigene Ecke für Veganer:innen, womit ich in dieser Höhe nicht gerechnet hätte. Dass wir auch am Rückweg noch einige Schritte auf unser Schrittekonto buchen konnten, waren wir beide froh, denn so konnte sich unser prall gefüllter Bauch wieder etwas erholen. 😉
Es war echt ein schöner Vormittag und wieder einmal hat sich bewiesen, dass das Gute manchmal so nah ist!
Aus kreativer Sicht war mein Highlight im September der Workshop der Kreativwirtschaftswerkstatt zum Thema NFT (non-fungible token) für Künstler:innen, Galerien und Kunsthandel. Ich habe ja bereits im Frühjahr 2021 begonnen, mich mit dieser Materie zu befassen, habe dann aber leider den Faden verloren. Deshalb war ich gleich Feuer und Flamme, als ich davon Wind bekommen habe.
Das NFT-Lab war dank der Vortragenden Kevin A. Riedl von wavect GmbH und Matthias Lechner von NFBrands.X und der Moderatorin Marie-Theres Zirm von cardamom sehr unterhaltsam und informativ. Die Teilnehmer:innen kamen aus verschiedenen Branchen und Gründen zum Workshop und so konnten wir viele Bereiche besprechen. Die Mischung aus Technik und Kunst ist genau das, was mich an NFTs so fasziniert und ich bin noch immer davon überzeugt, dass es für Künstler:innen Sinn macht, sich damit zu befassen. Dank des Workshops bin ich nun wieder neu motiviert und in meinem Kopf entstehen gerade die ersten Entwürfe für eine NFT-Kollektion. Es bleibt also spannend! 😉
Für die PPU (Portfolio Power UP) Challenge von Sketch Design Repeat habe ich eine kleine Mini-Kollektion zum Thema Vögel entworfen. Ich hatte dabei das neue Album von The Rasmus im Ohr und wer Sänger Lauri kennt, weiß um die Bedeutung der Feder Bescheid. Zeichnen und melancholische Rock-Lieder auf Dauerschleife hören, dazu dieses Regenwetter – ich fühlte mich ganz in meine Teenie-Jahre zurückversetzt. 🙂 Ich hoffe, man kann diese magische Stimmung in dieser Kollektion spüren.