Einer meiner Illustratoren-Heros ist Olaf Hajek. Der deutsche Künstler vereint in seinen Bildern märchenhafte Wunderwelten mit wunderschönen Darstellungen von Tieren, Pflanzen und Personen. Ich tauche in diese Bilder ein und möchte nie wieder etwas anderes anschauen, so schön sind sie und jedes Mal finde ich wieder ein Detail, das ich zuvor noch nicht gesehen habe. Das 25hours Hotel in Wien hat seine Zimmer mit den Illustrationen von Olaf Hajek gestaltet und deshalb war es schon lange ein großer Wunsch, einmal dort zu übernachten. Im August ging dieser Wunsch in Erfüllung und ich konnte ein Wochenende umgeben von der magischen Zirkuswelt Hajeks verbringen.
Das Wochenende in Wien war nicht nur von der Übernachtung her ein Traum, nein, es waren insgesamt drei tolle, inspirierende und unvergessliche Tage. Wir haben erlebt, dass jemand, einfach aus purer Freude, ein Schubert-Lied singt, wir haben viel gesehen und sind viel gegangen (an einem Tag waren es fast 45.000 Schritte!) und haben dank der unzähligen veganen Möglichkeiten sehr gut gegessen.
Am letzten Tag sind wir noch in die Ausstellung „In Search of Humanity“ von Ai Weiwei in der ALBERTINA modern gegangen, die uns auch sehr beeindruckt hat. Ai Weiwei ist ein chinesischer Künstler und Aktivist, der sich für Menschenrechte und die Kritik an autoritären Systemen stark macht. Die Ausstellung gibt einen Überblick über seine mehr als vier Jahrzehnte dauernde Schaffenszeit. Man sieht frühe Werke wie dem Schuhkreis oder die Coca Cola Vase, mit der er den Einfluss des westlichen Kapitalismus auf die chinesische Gesellschaft darstellen wollte, die Installationen, die er zum Erdbeben in Wenchuan (2008) erstellte, bei dem 70.000 Menschen ums Leben kamen und großformatige Lego-Bilder, auf denen die 12 chinesischen Tierkreiszeichen zu sehen sind. Besonders beeindruck hat mich die Installation S.A.C.R.E.D., in der er seine 81 Tage in Gefangenschaft verarbeitet hat.
Es war wirklich ein erlebnisreiches und inspirierendes Wochenende, das ich von jetzt an in meinem Herzen trage.
Ein weiteres Highlight im August war der Besuch des Natur Eis Palastes am Hintertuxer Gletscher im Zillertal. Die Eishöhle wurde 2007 von Roman Erler zufällig entdeckt und wurde seither nach und nach für Besucher:innen ausgebaut. Sie ist ganzjährig begehbar und es herrschen konstant 0° Grad. Ich würde für den Besuch gutes Schuhwerk empfehlen, da man hin und wieder über Leitern klettern muss. Ansonsten ist der Weg durch den Eispalast mit Anti-Rutsch-Matten ausgelegt, aber es ist auch nass. Es war ebenfalls kein Fehler, die dicke Winterjacke sowie Mütze und Handschuhe zu tragen. Man geht an Eisstalaktiten und gefrorenen Wasserfällen vorbei, einige Bereiche sind in bunten Farben beleuchtet und es wirkt alles so magisch wie in einem Märchenfilm. Da der Andrang in der Ferienzeit recht groß ist, blieb wenig Zeit zum Stehenbleiben und Stauen, aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis.
Im August habe ich natürlich auch an meinen 100-Muster-Projekt weitergemacht. Nach den von Kefalonia inspirierten Mustern habe ich ein sehr komplexes Muster im folkart-Stil gezeichnet. Dieses Design habe ich, wie viele meiner Illustrationen, am iPad während meiner Zugfahrten gezeichnet und danach in den Adobe Illustrator übertragen. Es hat mich einiges an Denkarbeit gekostet, aus der Illustration ein Muster zu erstellen, weil sich die einzelnen Elemente anfangs nicht für eine unendliche Wiederholung vereinen ließen. Irgendwo hat es immer gehakt. Nach einigen Versuchen hat es aber dann doch geklappt und jetzt bin ich richtig happy damit. Es ist ein richtiges Tapeten-Muster geworden, findest du nicht?
Aus den Elementen dieses komplexen Musters habe ich einige unterstützende Muster entwickelt, die sich für Geschenks- oder Scrapbooking Papiere eignen und die mit ihrem Retro-Charme auch an die Zeit in Omas Küche erinnern.
Zum Monatsende hin hat sich der Sommer endgültig verschoben und ich habe auf einem unserer Spaziergänge den ersten Krokus entdeckt. Eingekuschelt in meine Lieblingsdecke mit einer heißen Schokolade lasse ich die vergangenen Monate nochmals in Gedanken vorbeiziehen und bin dankbar für die vielen schönen Momente, die ich erleben durfte.